tag 6 - hatshepsuts totentempel und die memnon kolosse

nach dem tal der könige ging es auf die andere seite des bergmassivs: zu dem in den fels gehauenen totentempel der pharaonin hatshepsut (bild 1, 2). sie regierte die zwei länder ägyptens von 1479 bis 1457 v.chr., in der 18ten dynastie, (zur zeitlichen orientierung: ca 100 jahre vor der regentschaft echnatons und 200 jahre vor der enthronisierung ramses des zweiten) und gilt als der erfolgreichste weibliche pharao. ihr totentempel, den sie zur ihrer und amuns verehrung bauen ließ, sticht durch seine in den fels gehauene, sich über drei terrassen erstreckende bauweise, architektonisch gegenüber anderen ägyptischen bauwerken hervor. die malereien und reliefs im inneren erzählen unter anderem von hatshepsuts göttlicher geburt und der von ihr in auftrag gegebenen expedition ins land punt (man ist sich heute noch nicht einig ob es sich dabei um einen teil von somalia, eritrea oder einem anderen land in dieser gegend handelt), um u.a. wertvolle weihrauchbäume und zedern zu beschaffen (bild 3).

in unmittelbarer nähe des tempels befindet sich das 1875 entdeckte grab DB320, in welchem 40 mumien, darunter die vieler könige der 17ten bis 20ten dynastie. das grab selber stammt zwar aus der 21ten dynastie, aber es wurden schon im neuen reich einige königsmumien aufgrund von grabräubern oder überschwemmungen umgebettet: so wurden in diesem grab letztendlich u.a. die mumien von ramses dem zweiten und thutmoses dem dritten gefunden.

am morgen des 17. novembers 1997 betrat eine gruppe als polizisten verkleideter islamisten die zweite terrasse des tempels und töteten 62 touristen und polizisten. seit diesem als "anschlag von luxor" bekannten vorfall haben sich die sicherheitsvorschriften an sämtlichen ägyptischen sehenswürdigkeiten streng verschärft.

auf der rückfahrt zum schiff machten wir noch einen kurzen halt an den ebenfalls am westufer liegenden memnonkolossen (bild 4). leider waren sie von baugerüsten umzäunt, sind aber dennoch sehr eindrucksvoll da sie nicht an einem tempel oder anderen bauwerk stehen und ihre grösse so viel deutlicher wird. sie bewachten einst den tempel amenophis des dritten, dem vater echnatons, der heute nicht mehr vorhanden ist.

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