tag 6 - das tal der könige

aufgrund des sonnen-laufs glaubten die alten ägypter, dass menschen nach ihrem tod "nach westen gehen", daher befinden sich alle grabstätten (dazu gehören natürlich auch die pyramiden) am westufer, die tempel und paläste befanden sich am ostufer. die tatsache, dass heute nur noch tempel und grabstätten, nicht jedoch wohnhäuser oder königspaläste aus dem alten ägypten vorhanden sind, liegt daran, dass letztere aus lehmziegeln anstatt aus stein gebaut wurden - das jenseitige leben war weitaus bedeutungsvoller, da es ewig dauern würde. pyramiden dienten im alten reich als grabstätten (die bekannten pyramiden in gizeh und sakkara stammen zB aus der 4ten dynastie).

die vielen grabraub-vorfälle waren jedoch einer der gründe, warum man in späteren dynastien an geheimeren orten sein jenseitiges leben verbringen wollte: die grösste dieser grabanlagen bildet das tal der könige am westufer des nils in luxor, welches unser ziel an diesem morgen war. seit den anschlägen von luxor im jahre 1997 gelten hier strenge sicherheitsmassnahmen: man wird erst durch ein touristenzentrum geleitet und dort wie am flughafen mit metalldetektoren abgetastet und die taschen werden gescannt. hier gibt es auch ein modell des tals mit der lage aller gräber zu sehen. von den 63 dort bisher gefundenen gräbern (bild 1) waren ca 10 geöffnet. die restlichen gräber werden zzt. restauriert oder sind noch nicht freigegeben worden - so zb das erst 2006 entdeckte kv63 (sämtliche gräber sind mit kvxx durchnummeriert, kv = "king's valley"), zu dem sogar die vermutung kursiert, es könne von echnaton sein.

von den geöffneten gräbern können 3 beliebige mit der eintrittskarte betreten werden - wir entschieden uns für ramses I (bild 3) , ramses III (bild 4) und thutmosis III (bild 5). nach einigen mehr oder weniger breiten vorkorridoren und vorräumen betritt man die eigentlichen grabkammern in denen bis auf den leeren sarkophag jedoch nichts mehr vorhanden ist, denn auch diese gräber wurden früher oder später von grabräubern entdeckt. das beeindruckende waren jedoch die mit zeichnungen und inschriften komplett bedeckten wände: szenen aus dem dies- und jensetigen leben der könige mit bis zu 3500 jahre alten, bis heute erhaltenen farben. das berühmte grab des tutanchamun (es hätte zusätzlichen eintritt gekostet) wurde 1922 von dem briten howard carter entdeckt und enthielt zu diesem zeitpunkt noch alle grabbeigaben, die sich heute (bis auf die mumie) alle im ägyptischen museum in kairo befinden, dazu aber später mehr.

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